Windenergie

Anteil an der deutschen Stromversorgung

Durchschnittliche Turbinenleistung in Deutschland

Kleine Unternehmen, besonders in Dänemark, verhalfen der Windenergie zur guten Entwicklung. Sie stellten kleine Anlagen mit Leistungen von etwa hundert Kilowatt her, für die sich stets mehr Leute interessierten. Die Nachfrage wuchs, die Forschung ebenfalls, und heute gehört Windkraft einfach dazu (auch wenn früher viele nicht daran glaubten).
Die Stromwirtschaft gab 1993 an, dass Wind-, Wasser- und Sonnenenergie selbst auf lange Sicht nur vier Prozent des Stromverbrauchs decken könnten. Tatsächlich übertraf umweltfreundlicher Strom dies bereits 2006 um das Dreifache, als er nahezu zwölf Prozent des deutschen Strombedarfs zur Verfügung stellte. Die Windenergie sorgte ein Jahr später für ungefähr sechs Prozent; im Winter zwischen den beiden Jahren überstieg die Stromeinspeisung der Windkraft die der Atomkraftwerke.
Greenpeace verkündete 1991, dass deutsche Windkraftwerke 2010 dreißig Milliarden Kilowattstunden Strom produzieren könnten. Tatsächlich erreichte Deutschland diesen Stand bereits vier Jahre früher (2006).
Während 1992 jede neu angeschlossene Turbine in der BRD sich durchschnittlich 160 Kilowatt Leistung erfreute, lag dieser Wert 2000 bereits bei 650 Kilowatt, 2007 bei zwei Megawatt.

Binnen der nächsten zehn Jahre sollen Offshore-Anlagen ungefähr 110 Milliarden Kilowattstunden im Jahr bringen, was zwanzig Prozent des deutschen Stromverbrauchs deckte. Nimmt man die Windkraftanlagen an Land hinzu, werden etwa dreißig Prozent gedeckt. Dann wird die Ökosparte vermutlich mehr Angestellte beschäftigen als die "typisch deutschen" Branchen Auto und Maschinenbau - und mehr Geld einnehmen als beide zusammen. Windenergie trägt ihren Teil dazu bei.
Leider sieht in vielen Regionen das alltägliche Verhalten anders aus, als es der laute Ruf nach erneuerbaren Energien vermuten ließe. So ist Windkraft z.B. im Südwesten Deutschlands kaum vertreten. Nur 0,5 Prozent Strom stammt dort vom Wind, wohingegen der Anteil in Thüringen über zehn Prozent liegt, in Rheinland-Pfalz bei sechs. Sechs bis zehn Prozent wären auch in Baden-Württemberg möglich, doch dort werden kaum Windräder gebaut. In der Debatte über Windkraft kommen vielmehr ihre Nachteile zu Wort als ihre Vorzüge.

Seit 2002 kümmern sich zwölf Regionalverbände um die Ausweisung von Flächen für Windräder (Vorranggebiete) bzw. von Flächen mit Windratverbot (Ausschlussgebiete). Im ersten Jahr sprach das Wirtschaftsministerium von mindestens sechshundert möglichen Windanlagen auf mindestens 106 Standorten.
Bei der nächsten Veröffentlichung (2007) der Berechnungen schrumpfte die Zahl der Windanlagen auf 370 (auf 84 Standorten). Während man fünf Jahre zuvor noch 228 Anlagen im Gebiet Donau-Iller für möglich hielt, sank diese Zahl auf 42.
Merkwürdigerweise wiesen manche Regionen Flächen mit so geringem Windaufkommen aus, dass das Windrad den Investoren nur geschadet hätte.