Ablass Klimasünder

Geld für Klimaschutzprojekte

Entschädigung für ausgestoßenes CO2 zahlen

Dem Klima kann es egal sein, ob ein Afrikaner hundert Kilo CO2 (Kohlendioxid) einspart, ein Deutscher hingegen hundert Kilo in die Luft bläst, oder umgekehrt. Denn der Ort spielt dabei doch keine Rolle? Wichtig ist bloß, weltweit weniger Kohlendioxid auszustoßen. So denkt sich manches Unternehmen und sieht eine neue Möglichkeit zur CO2-Einsparung: den Verkauf von CO2-Rechten. Man lasse für jeden mit dem Auto gefahrenen Kilometer bezahlen und finanziere mit diesem Geld Klimaschutzprojekte. Das kostet einen Kleinwagenfahrer mit zehntausend Kilometer jährlich z.B. fünfzig Euro, einen Limousinenfahrer mit fünfzigtausend Kilometern 380 Euro.

Beispielsprojekt der Stiftung Base (Basel): Inder bekommen Kühe und kleine Biogasanlagen, in die der Kuhdung kommt. Die dadurch gewonnene Energie nutzt man zum Kochen, was Kerosin einspart und die Gesundheit fördert, denn es entsteht kein Qualm. Zudem sinkt natürlich der Kohlendioxidausstoß.
Der Deutsche Fußballbund investierte eine halbe Million Euro in das Projekt, um ein Drittel des zusätzlichen Kohlendioxidausstoßes der Fußball-WM (hunderttausend Tonnen) wieder gut zu machen. Zudem gibt der Reiseveranstalters "Flieg ab Basel" den freiwilligen Obolus seiner Reisenden an dieses Projekt weiter.
Doch während solche Unternehmen natürlich für ihr Produkt werben, bezeichnen Naturschützer es als Schwindel. Man kaufe sich damit ein gutes Gewissen, ändere an seinem Verhalten jedoch nichts. Statt auf öffentliche Verkehrsmittel oder andere umweltfreundliche Alternativen umzusteigen (Drei-Liter-Auto etc), verbrate man seelenruhig noch mehr CO2. Man tut der Umwelt damit ja was Gutes.

Dabei wird Bequemlichkeit hinsichtlich des Umweltschutzes nur gefördert, statt sich aktiv dafür einzusetzen. Man sollte vielmehr Politik und Industrie aufrütteln, endlich mehr als nur leere Versprechen zu geben. Umweltschutz darf sich nicht mehr nur auf wenige beschränken, sondern sollte alle ergreifen.