Zukunft des Ackerbaus

Laserjäter im Kampf gegen das Unkraut

Entlastung der Biobauern

Unkrautjäten ist keine spaßige Angelegenheit, das weiß jeder Hobbygärtner. Wenn dann das Unkraut in noch viel größerem Stil gejätet werden muss, auf riesigen Äckern in der Landwirtschaft nämlich, dann wird das Ganze nur noch unerfreulicher. Gerade bei Biobauern, die ja auf chemische Kriegsführung auf dem Acker verzichten möchten. In Ermangelung einer automatischen Hacke, die Unkraut von Nutzpflanze unterscheidet, fackelten manche Biobauern ihre Felder per Bunsenbrenner ab - was aber nur funktioniert, wenn die Nutzpflanzen noch ganz klein sind.

Abhilfe schafft da das neueste Projekt aus dem Institut für Biologische Produktionssysteme der Leibniz Universität. Ein vollautomatisches Jätgerät vernichtet das unerwünschte Kraut ganz einfach via Lasterstrahl. Ein kurzes Knistern, und das Unkraut ist verdampft.

Viel Arbeit steckt in dem kleinen automatischen Jäter - mehr als ein Jahrzehnt wurde allein an dem Computerprogramm zur Unkrauterkennung gearbeitet. Gespeist mit dem Aussehen von Nutzpflanzen wie Unkraut, filmt der Automat das zu jätende Feld und ortet jedes einzelne unerwünschte Grün über GPS. Probleme bereitet dem Automaten allerdings der unebene Untergrund - wird er zu sehr durchgerüttelt, wird sein empfindliches Innenleben gestört. Verbesserungsfähig ist auch noch die optimale Stärke und Länge des Laserstrahls - wird zu lange drauf gehalten, brennt der Strahl ein regelrechtes Loch in den Boden, und nicht nur das Unkraut, sondern auch die Nutzpflanze wird vernichtet. Ist der Strahl dagegen zu schwach oder wird zu kurz eingesetzt, so kann das das Wachstum des Unkrauts dagegen sogar beschleunigen.

Der Laserjäter ist aber nur einer von vielen, die in Zukunft den Landwirten die Arbeit erleichtern sollen: automatische Erntehelfer sollen Rosenkohl und Erdbeeren pflücken, Schneckenjäger wie der SlugBot der University of West England sammeln die Nacktschnecken ein - die dann in einer kleinen Biogasanlage zu Strom verarbeitet werden. In Dänemark wurde ein Feldroboter namens HortiBot entwickelt, der den Laserjäter chauffieren könnte und sich sogar per iPhone steuern lässt. Apps für den Biobauern!

Einen sehr erwünschten Nebeneffekt haben die landwirtschaftlichen Roboter noch: sie sind bedeutend leichter als die konventionellen Landmaschinen, die immer größer und schwerer werden, und die platt gedrückte Krume zu lockern - wobei sich diese wegen ihres Gewichts immer fester zusammendrückt: ein Teufelskreis. So entsteht tief im Erdboden eine kompakte Schicht, die Wurzeln, Wasser und Luft fast nicht mehr durchlässt. Mit den leichtfüßigen Feldrobotern ließe sich dieses Problem beheben.