Umgang mit Wildtieren

Im Schwarzwald sind die Bären los

Brunos Mama zieht in den Schwarzwald

Bruno war ein "Problembär". Von einer Mutter erzogen, die von slowenischen Hoteliers zur Belustigung der Gäste angefüttert wurde und ihren Kindern folglich die fehlende Scheu vor dem Menschen auch weitergab, wurde Meister Petz schließlich im Juni 2006 in Bayern von einem Jäger erschossen, nachdem er sich wiederholt zu nah an Menschen herangewagt hatte.

Das stimmte nicht nur die Kinder traurig, die gerne mit ihren Teddybären kuscheln, sondern brachte auch viele Erwachsene ins Grübeln. Was tun mit verhaltensgestörten Wildtieren, die sich von unwissenden oder ignoranten Menschen falsches Verhalten angewöhnen?

Rüdiger Schmiedel hat sich schon vorher Gedanken gemacht. Früher, im Steinbruch der Eltern, ging es ihm immer mehr um die vertriebenen Füchse als um das elterliche Geschäft. Die Sorge um Wildtiere, deren Leben von der Zivilisation beschnitten wird, der Wunsch nach Wiedergutmachung des bereits vom Menschen falsch Gemachten trieb den Mittfünfziger dazu, sich auch beruflich dem Tierschutz zu verschreiben. Er ist Geschäftsführer der Stiftung für Bären, die im schwarzwäldischen Bad Rippoldsau-Schapbach einen "Alternativen Wolf- und Bärenpark" eröffnete.

Brunos Mutter Jurka ist das erste der zivilisationsgeschädigten Wildtiere, die hier schrittweise zu einer artgerechten Haltung zurückgeführt werden sollen. Die Tiere werden in Freianlagen angesiedelt und sollen sich hier unter artspezifischen Lebensansprüchen natürlich entfalten. Mithilfe verschiedener Projekte werden die Besucher auf zeitgemäße Art und Weise zu Themen der artgerechten Tierhaltung, Ökologie und des Umweltschutzes informiert.

www.baer.de