Zukunft der Ölförderung

Weltweite Ölvorräte ausreichend - Problem Politik

Laut Internationaler Energieagentur (IEA) wird die tägliche Ölförderung bis 2030 auf 116 Millionen Barrel klettern, im ungünstigeren Fall auf 103 Millionen. Mittlerweile liegt sie bei 87 Millionen Fass. Andere Energieexperten zeichnen ein wesentlich düsteres Szenario, so z.B. Christophe de Margerie, Generaldirektor von "Total" (Frankreich). Ihm zufolge wird die Fördermenge 2020 ihren Höchstwert erreichen: hundert Millionen Barrel. Doch bereits dies sei, wie auch die Stabilisation dieser Menge, ein ehrgeiziges Ziel. Aufgrund des auch dann noch heftigen asiatischen Ölhungers werden die Preise wahrscheinlich weiter gen Himmel klettern.

De Margerie sieht nicht so sehr die Ölreserven als Problem an sondern vielmehr die Politik. Die weltweiten Vorräte betragen vermutlich 1500 Milliarden Barrel, tausend davon an bislang bekannten Stellen. Dreihundert Milliarden gewänne man durch bessere Technik; zweihundert Milliarden seien noch unentdeckt. Dazu kämen sechshundert Milliarden Fass Schweröl.

Durch die Förderbeschränkung in Saudi-Arabien bringt dieses Land täglich nur noch 12,5 Millionen Barrel zutage. Andere Länder, so z.B. Venezuela und Nigeria, wehrten sich gegen Ausbeutung (und natürlich Entdeckung) weiterer Ölvorkommen durch internationale Konzerne.

Am hohen Ölpreis schulden in den Augen vieler Spekulanten. Mag sein, doch der Grund könnte auch anders aussehen. Man denke nur an den enormen Ölhunger in aller Welt, der das Angebot bereits heute übertrifft. Wie soll das nur weitergehen, wenn stets mehr Staaten den Status "Industrienation" zu erringen suchen?

Übrigens: Kaum jemand weiß, dass der enorme Ölverbrauch nicht nur durch Autofahren und Heizen entsteht sondern auch durch die Herstellung zahlreicher Konsumgüter. In Kunststoffen aller Art ist Erdöl enthalten. Leider kaufen wir im Alltag allzu viele solcher Gegenstände, die nicht nur unseren Geldbeutel belasten sondern auch die Umwelt. Egal ob Folie, Autoreifen, Plastikboxen … Wer seinen Ölbedarf tatsächlich senken möchte, verzichte also nicht nur auf überflüssige Fahrten sondern auch auf überflüssige Waren. Zahlreiche Alternativen bieten sich an: Warum eine Plastikbox, während Holz sich doch viel schöner macht?