Hier kann man leben ...

Ökodorf in Umbrien

Innovative Technologien und Preise gegen die Krise

Ecovillagio

Während die Wäsche in der großen, gemeinsamen Waschmaschine wäscht, kann man ein wenig Plaudern. Es gibt keine herkömmliche Kläranlage, sondern eine Pflanzenkläranlage die mittels Kies-, Bakterien- und Pflanzenschichten die Abwasser reinigt. Die großen Glasfenster an der südlichen gerichteten Hauswand sehen nicht nur gut aus, sondern helfen bei der Erwärmung des Hauses. Im Kaufpreis inbegriffen, anstelle der klassischen Garage, sind 200.000 qm gemeinsamen Waldes, in dem Trüffel zu finden sind, 2000 qm Privatgrundstück sowie ein Anteil am beheizten Schwimmbad und an der großen Festhalle.

Das ist das „Solarökodorf“ (Ecovillaggio Solare), das in einem Tal mit atemberaubenden Ausblick im Herzen Umbriens, zwischen Gubbio und Perugia (40km entfernt) und weniger als 15 km zum nächsten Dorf, entsteht (ecovillaggiosolare.it). Chrome und Firefox warnen vor Öffnen der Seite, so dass wir den Link entfernt haben.

Schon jetzt gibt es immer mehr Mikroökodörfer über Italien verstreut. Oft sind es religiöse Gemeinschaften oder Gruppen, die an bestimmte Regeln gebunden sind. Was das Ecovillaggio Solare besonders mache, ist dass es sich um ein Versuchslabor der innovativsten Öko-Technologien handele. Zu seiner Planung haben weltweit berühmte Professoren und Dozenten wie der Architekt Sergio Los, Vater der italienischen Bioarchitektur, beigetragen. Eine der vielen Besonderheiten sei z.B. die Trinkwassergewinnung: Es wird durch ein waagerechtes Brunnensystem aus dem Boden gewonnen, ähnlich wie es schon vor 7000 Jahren Saharastämme nutzten. Dieses System hat hier Pietro Laureano, Architekt, Stadtplaner und UNESCO Berater für Dürrgebiete und gefährdete Ökosysteme, erforscht und für Umbrien angepasst.

Eingebettet in Wälder und Wiesen sind 56 Häuser geplant. Alte Landhäuser und Mühlen werden umgebaut und neue Häuser errichtet. Einige sind bereits fertig, alle mit einem hohen Grad an Wärmedämmung um das ganze Jahr die ideale Temperatur sicherzustellen, bei einer Ersparnis der Energiekosten von 70%. Bei Google ist allerdings wenig identifizierbar, s. https://www.google.com/maps/place/Ecovillaggio+Solare+-+Casa+Solare/@43.2618908,12.4793328,82m/data=!3m1!1e3!4m5!3m4!1s0x0:0xcfc95d9bfa23e13e!8m2!3d43.2619021!4d12.4792473

Wer hier wohne, könne die Produkte seines eigenen Gemüsegartens verzehren, Warenhandel mit den Nachbarn betreiben, z.B. Kekse gegen Tomatensauce, und sich selbst als Biobauer oder beim Anbau von Arzneipflanzen neuerfinden. Oder man könne in den neuen Internetberufen arbeiten, dank welchen es keinen Unterschied mache, ob man im Stadtzentrum oder mitten im Wald wohne, geben die Organisatoren an.
Wer hier wohnt wird sicher seltener den Briefträger Strom- und Gasrechnungen bringen sehen, da das Ökodorf aus energetischer Sicht unabhängig ist: Wärmedämmung unter dem Dach, Sonnenwärmekraftwerke, Fußbodenheizung, Fotovoltaikanlagen, Biomasse. Alles Verwertbare wird verwertet. Die Häuser erwärmen sich leicht und die Energie, die übrig bleibt, kann verkauft werden. Sein Leben oder einfach nur den Urlaubstil zu ändern kostet 2.200 bis 2.800 € pro qm. Das bedeutet, weniger als 100.000 € reichen (die kleinsten Wohneinheiten belaufen sich auf 40 qm). Um noch mehr zu sparen, besteht die Möglichkeit, das Haus teilweise selbst zu bauen.

Hinter dem Ecovillaggio Solare stehen die Jacopo Fo GmbH und angeblich die italienische Etikbank (Banca Etica), die das Projekt geprüft hat und teil an der Genossenschaft hat, die es realisiert. „Wir unternehmen diese Anstrengung nicht nur weil dieses Dorf eines der innovativsten vom Standpunkt der Ökotechnologien aus sein wird, sondern auch weil es eines der schönsten und kulturell lebhaftesten sein wird“ erklärt Jacopo Fo, Sohn des Nobelpreisträgers Dario Fo.

Hier sieht man ihn das Ecovillaggio Solare nahe Perugia, loben. Sehr lebendig sah das Ganze 2015 noch nicht aus. Der Signore schien noch auf Geldbringer zu harren, um deren Träume und seine Geschäftspläne umsetzen zu können.

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